Einfach ein 530er Kettenrad auseinanderflexen
und mit Klemmschrauben wieder auf die Achse klemmen, wie das in der Karttechnik
gemacht wird, geht konstruktiv nicht.
Um also ein geteiltes Kettenrad zu
erhalten müssen zwei Kettenblatthälften auf einen auf der Achse
montierten Kettenradträger geschraubt werden.
Also werden 530er Kettenräder
ohne Nabe bei Mädler gekauft, die 6 Löcher mit einem Lochkreis
von 56mm versehen werden sollen.
Um die Löcher exakt bohren zu
können, wird eine Lochschablone gebaut, auf die die Kettenblätter
zum ankörnen aufgelegt werden können.
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Die kleineren Kettenräder sind
mit einer 12mm Bohrung, die größeren mit einer 16mm Bohrung
versehen.
Damit die Schablone auch sauber auf
die großen Kettenräder zentriert werden kann, wurde die daneben
liegende Adapterhülse hergestellt.
Aus einem Durchschläger wird
ein Zentrierkörner hergestellt. Der Durchschläger wird in die
Drehmaschine eingespannt und darauf zugespitzt.
Anschließend wird die Spitze
gehärtet.
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Danach können die Kettenräder
auf diesen Träger aufgeschraubt werden.
Ihn hat Timo - wie auch die Bohrschablone
- in seiner Firma gedreht und mit einem Teilapparat angezeichnet und gebohrt.
Der Träger wird in die Drehmaschine
eingespannt und das darauf geschraubte Kettenrad wird auf einen Innendurchmesser
von 44mm aufgedreht.
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So sehen die so behandelten Kettenräder
nun aus.
Sie müssen jetzt nur noch markiert
und geteilt werden.
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Dies ist der Kettenradträger.
Er wird aus einem alten Kettenrad hergestellt, das nun nicht mehr gebraucht
wird.
Dem Kettenrad werden mit der Flex
erst einmal alle Zähne abgeschnitten. Das ist besser für die
Drehmaschine denn die Zähne dieses Kettenrades sind gehärtet.
Anschließend wird das Kettenrad
auf ein altes Stück Kartachse montiert, die dann in die Drehmaschine
eingespannt wird.
Dort wird das Kettenrad auf 68mm
Außendurchmesser abgedreht und es erhält den Zentriersitz für
die Kettenräder.
Was nun noch fehlt, sind die passenden
Bohrungen - M6 (das steht in der Skizze nicht drin) - die Timo wieder
bei sich im Geschäft mit Hilfe des Teilapparates einbringen möchte.
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Der Kettenradträger ist fertig
gebohrt mit der Post angekommen. Es fehlen noch die Gewinde die ich noch
schnell schneiden muss.
Und dann beginnt erst einmal die
bisher übliche Prozedur beim Kettenradwechsel:
Die Auspuffe werden demontiert, die
Bremse wird gelockert, die Kette wird geöffnet, die Hinterachse wird
abgeschraubt, das rechte Hinterrad und das rechte Hinterachslager wird
ausgebaut bevor das Kettenrad abgezogen werden kann.
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Dann werden alle Kettenräder
nacheinander montiert und der beabsichtigte Teilungsschnitt angezeichnet.
Es ist wichtig, dass der Schnitt
zwischen zwei Zähnen endet. Das bedeutet, dass Kettenräder mit
einer ungeraden Anzahl von Zähnen unsymmetrisch geteilt werden. Wichtig
ist ebenfalls, dass die Zahnradhälften eindeutig graviert werden
damit man erstens ohne langes Suchen weiß welche Hälften zusammen
gehören und damit man zweitens weiß welche Zahnradseite nach
außen gehört.
Insgesamt werden so 9 Zahnräder
mit einer Zähnezahl zwischen 18 und 27 Zähnen angezeichnet.
In Verbindung mit einem beim Yamaha Händler bestellten 17er Motorritzel
sind nun folgende Endgeschwindigkeiten (bei 9500 U/min) möglich:
Zähne
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Vmax |
vorn |
hinten |
16 |
27 |
115,2 |
16 |
26 |
119,6 |
17 |
27 |
122,4 |
16 |
25 |
124,4 |
17 |
26 |
127,1 |
16 |
24 |
129,6 |
17 |
25 |
132,2 |
16 |
23 |
135,2 |
17 |
24 |
137,7 |
16 |
22 |
141,4 |
17 |
23 |
143,7 |
17 |
22 |
150,2 |
16 |
20 |
155,5 |
16 |
19 |
163,7 |
17 |
20 |
165,2 |
16 |
18 |
172,8 |
17 |
19 |
173,9 |
17 |
18 |
183,6 |
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Hier ein Bild vom zur Probe montiertem
27er Kettenrad. Die Schrauben sind noch nicht die, die endgültig
verwendet werden sollen.
Ich mag Sechskant Schrauben nicht,
weil man mit einem Gabelschlüssel keine so hohen Momente übertragen
kann. Das ist beim anziehen nicht so schlimm weil keine so hohen Anzugsmomente
erforderlich sind. Viel schlimmer ist das beim Lösen der Schrauben.
Deshalb sollen Inbus Schrauben verwendet werden.
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Einige Zeit später ist auch
das kleinste Kettenrad geteilt und montiert. Dieses nun auch mit den richtigen
Schrauben.
Die Achse ist wieder an ihrem Platz.
Zum Anziehen und Lösen der Schrauben
bei eingebauter Achse ist wegen der Platzverhältnisse ein entsprechend
gekürzter Inbus Schlüssel notwendig.
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Das kleinste Kettenrad soll hier
nun drauf bleiben, weil mit diesem Kart als nächstes auf der GP-Strecke
in Most gefahren werden soll.
Der Termin wurde nun mittlerweile
zum zweiten Mal verschoben. Am letzten Wochenende im April 2008 ist es
voraussichtlich soweit. Das gibt sogar noch etwas Zeit, die Übersetzung
zu testen.
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Und damit auf der GP Strecke auch
die höchste Geschwindigkeit gefahren werden kann, die die Strecke
zulässt, wird das 17er Motorritzel noch montiert.
Dazu wurde der Sitz ausgebaut.
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Dann wird der linke Seitendeckel
abgenommen und das Motorritzel ausgebaut. |
Das neue Motorritzel ist ein Original
Ersatzteil von Yamaha.
Mit 17 Zähnen, das größte,
das noch an der Kupplungsdruckstange vorbei passt.
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Nun wird die Kettenspannung eingestellt.
Die Haltemuttern werden gelöst,
die Kette geschlossen und der Motor so nach vorne geschoben, dass sich
die Kette noch um Daumenbreite herunter drücken lässt.
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Hier sieht man nun schön den
Unterschied zwischen gespanntem und ungespanntem Zustand der Kette.
Bei dieser langen Übersetzung
sitzt der Motor besonders weit vorne. Für den "Antretheimer"
musste eine Aussparung in den rechten Seitenkasten geschnitten werden.
Für die Auspuffbefestigung muss
die Auspuffhalterung erweitert werden. Dort wo für die jetzige Auspuffposition
Blech nötig ist, ist keines.
Das muss leider warten weil das Schweißgerät
noch nicht von der Reparatur zurück ist.
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Beim Probelauf der Benzinpumpe -
um den Ladezustand des Akkus zu prüfen - habe ich festgestellt, dass
eine Kraftstoffleitung leckt.
Sie wird durch eine neue - nicht
aushärtende - Silikonleitung ersetzt. Sie unterscheidet sich von
den anderen Leitungen durch ihre grünliche Färbung.
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Ich habe recht günstig ein WIG
Gerät über ebay gekauft. Es liefert 200A Schweißstrom
und eignet sich auch zum Alu schweißen.
Die Ausstattung ist leider noch nicht
komplett, so dass ich noch nicht WIG schweißen kann. Ich kann jedoch
mit der Elektrode schon mal loslegen. Das genügt zur Herstellung
der Auspuffhalterungen vollkommen.
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Für beide Auspuffe wird ein
Stück Blech passend zugeschnitten, mit dem passenden Langloch versehen
und angeschweißt.
Anschließend werden die Schweißnähte
noch sauber verschliffen. Dann wird der Auspuffhalter abgebaut und die
Rückseite ebenfalls verschweißt.
Zuletzt wird er mit Rustumwandler
grundiert und nach Ablauf der Trockenzeit rot gestrichen.
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Während der Auspuffhalter trocknet,
wird wieder eine Kartbahnübersetzung für extrem kurvige Bahnen
eingebaut. Leider kann das 27er Kettenrad nicht montiert werden, Der Motor
lässt sich nicht weit genuch nach hinten schieben. Dafür sollte
vielleicht einmal ein zusätzliches Kettenstück vorbereitet werden.
Für Bahnen wie Ehingen oder
den Westerwaldring sollte es aber die Übersetzung 16 - 26 auch tun.
Der Übersetzungswechsel beider
Zahnräder - also Motorritzel und Kettenrad auf der Hinterachse hat
nur noch halb so lang gedauert wie früher der Wechsel des Kettenrads
alleine. Das sollte erreicht werden.
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